Herren im Halbfinale, Damen durch 31:0 Kantersieg im Viertel-Finale

Herren im Halbfinale, Damen durch 31:0 Kantersieg im Viertel-Finale

Schwedische Damen tanzen Samba in der Halbzeitpause - Foto (c) T.Stanschus

Schwedische Damen tanzen Samba in der Halbzeitpause – Foto (c) T.Stanschus

Pünktlich 8Uhr Ortszeit wurde das erste Viertelfinale zwischen Deutschland und Österreich angepfiffen. Wie bereits im Bericht zu den Testspielen erwähnt ist dieses „Derby“ ein echtes Duell der Brüder Uwe und Roland Wiesner. Und wie bereits in den Testspielen angedeutet, zeichnete sich auch im Viertelfinale eine klare Dominanz der deutschen Mannschaft ab. Ralf Grandlau lies bereits in der 3. Spielminute die Deutschen Jubeln. Es folgten Tore von Martin und Jochen Schottmüller (4 + 5 min), sowie Jens Dingel (12min.) zum 4:0 Halbzeitstand.

Ralf Grandlau mit dem ersten Tor für Deutschland - Foto (c) T.Stanschus

Ralf Grandlau mit dem ersten Tor für Deutschland – Foto (c) T.Stanschus

In Durchgang zwei das gleiche dominante Bild. Dem 5:0 in der 19. Spielminute von Lukas Tadda folgte ein Hattrick von Sebastian Lange (20., Strafwurf 22.min, 27min.) zum 8:0 Endstand. Mit diesem Sieg ist Deutschland im Halbfinale und trifft um 15Uhr Ortszeit (22Uhr deutsche Zeit) auf Gastgeber Kolumbien.

Die Kolumbianer haben sich in einem packenden Viertelfinalkrimi mit 1:0 per Golden Goal in der 4. Spielminute der Verlängerung das Halbfinalticket gesichert. Zuvor hatten beide Teams jeweils ein Powerplay in der regulären Spielzeit zählbares verschenkt. Für die Dänen sind somit die Träume von einer Medaille bereits heute zerstört. Sie können im besten Fall noch 6ter werden und treffen im nächsten Spiel auf Österreich. Im zweiten Halbfinale treffen sich Schweden und Norwegen.

Premieresieg bei den Damen

Wimbelübergabe Stefanie Nusser im Spiel gegen die USA - Foto (c) T.Stanschus

Wimbelübergabe Stefanie Nusser im Spiel gegen die USA – Foto (c) T.Stanschus

Das 31:0 im Spiel gegen die USA ist nicht nur eine klare Ansage bei den Kämpfen um den Weltmeistertitel, sondern gleichzeitig auch der erste und vermutlich auch höchste Sieg einer deutschen Mannschaft gegen die USA für lange Zeit.

Bereits in der ersten Minute konnte Marion Schlue den Ball im Korb versenken, unglücklicherweise monierte ein Schiedsrichter schieben am Korb, weshalb das Tor aberkannt wurde. Es dauerte aber nur wenige Sekunden bis dann tatsächlich das erste Tor durch Maren Janko in Spielminute zwei fiel. Bis zur Halbzeit fielen weitere Tore quasi im Sekundentakt. Kerstin Brendle (2min), Julia Weißenberger (3min.), Heide Böhm (4min), Lorena Bianchi (5min.), Regina Pavlovic (6min), Carina Steins (7min/ Strafwurf), Marion Schlue (9min/ Strafwurf), Monika Rost (10min), Marion Schlue (11min), Stefanie Nusser (11min), Lorena Bianchi (12min), Regina Pavlovic (12min), Marion Schlue (13min), Monika Rost (13min) und Maren Janko (15min) erzielten die Treffer zum 16:0 Halbzeitstand.

Mannschaftskapitänin Stefanie Nusser im Interview nach dem Spiel gegen die USA - Foto (C)  T.Stanschus

Mannschaftskapitänin Stefanie Nusser im Interview nach dem Spiel gegen die USA – Foto (C) T.Stanschus

Und auch in der zweiten Hälfte konnten die deutschen Damen das Ergebnis durch Tore von Laura Dörflinger (16+ 19 + 20+ 28min); Maike Roßmann (17min), Marion Schlue (19), Monika Rost (21+ 24+ 27min), Steffanie Nusser (23+ 26min), Carina Steins (23+ 27+ 31min), Maren Janko (26min) auf 31:0 erhöhen. Mit diesem Sieg sichern sich die deutschen Damen den zweiten Gruppenplatz und treffen am Freitag in einem Pre- Semifinal auf den Dritten der Gruppe A. Dieser wird erst morgen ausgespielt, es deutet sich aber derzeit an, dass der nächste Gegner Finnland sein wird.
Das Spiel findet Freitagmorgen um 9Uhr Ortszeit statt. Morgen haben die Damen Spielfrei und werden den Tag mit einer kleinen Stadtrundfahrt beginnen, ehe es am Nachmittag zu den Herren zum Anfeuern geht.

Livestream direkt an der Wechselbank - Foto (c) T.Stanschus

Livestream direkt an der Wechselbank – Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:

  • Zum Thema jeden Tag etwas Neues aufgebaut. Seit heute stehen am Beckenrand Werbebanner als Spritzschutz für die Zuschauer und Werbefläche für den Livestream.
  • Stefanie Nusser wurde heute nach dem Spiel gegen die USA von einem lokalen Fernsehsender interviewt.
  • Die USA war gestern Abend bei einem lokalen Fernsehsender sogar eingeladen und durfte ein paar Worte über Unterwasserrugby im lokalen Fernsehen sagen,
  • In Cali gibt es Ampeln die einem die Zeit anzeigen wie lange sie noch grün bzw. rot sind.
  • Unsere eigens für uns abgestellten Polizisten/ Wachmänner sind besonders bei den Damen sehr beliebt. Sie begleiten uns nicht nur auf dem Weg zum Bad und zurück, sondern passen zudem auf unsere Sachen im Bad auf und warnen höflich vor Schlaglöchern und Gefahren auf dem Weg. Gestern haben sich unsere Stammmänner höflich dafür entschuldigt, dass sie heute Ruhetag haben. Ab morgen stehen sie uns aber wieder wie gewohnt zur Verfügung. (wir bekamen somit für heute zwei andere)
  • Der Spielbeginn wird von einigen Schiedsrichtern mit einer Pfeife durchgeführt, was für große Verwirrung sorgt. Zudem wird sich nicht exakt an den Spielplan gehalten, es kann also durchaus sein, dass ein Spiel auch mal 3-4 min früher angepfiffen wird.
  • CMAS Präsident Rüdiger Hüls hatte heute Geburtstag. Die Deutsche Nationalmannschaft hat ihm nach dem Sieg gegen Österreich und der Nationalhymne noch ein Geburtstagständchen gehalten.
  • Die erste GFK Flossen im deutschen Team ist gestern bei den Herren im Spiel gegen Venezuela gebrochen. Glücklicherweise hat die gesamte Delegation 5 Extrataschen voll mit Ersatzflossen mittransportiert.
  • Der neonrote Ball ist immer noch im Spiel. Die Deutschen wollten ihn heute austauschen, jedoch war Österreich dagegen.
  • Die Kolumbianer treffen sich vor jedem Spiel und halten eine Art Gebet. Einer sagt etwas und danach sprechen alle Synchron. Es innert an das „Vater unser“, leider kann ich kein spanisch.
  • Wer sich fragt wie der Schlachtruf der deutschen Herren lautet- hier die Antwort: … es gibt keinen =D
  • Heute hatten die Schweden ihr Spiel gegen Venezuela klar mit 19:0 gewonnen. Das eigentliche Highlight des Spiels waren jedoch die Schwedischen Damen, welche die Halbzeit nutzen um zu Sambaklängen die Hüften wackeln zu lassen. Dieses Event sorgte für große Begeisterung und wurde sogar im Livestream übertragen. Verzeiht bitte, dass ich euch dieses Bild nicht vorenthalten möchte.
  • Parallel zum Schweden Spiel fand eine große Taxifahrerdemonstration statt. Unmittelbar am Bad befindet sich ein großer Park um den ein Fahrkreisel gebaut ist. Diesen Kreisel nutzen heute hunderte Taxifahrer um hupend auf sich aufmerksam zu machen. Nicht die Zuschauertribüne, sondern auch die Straße war in schwedisches gelb verwandelt.
  • Die Schweden haben zudem eine interessante Technik für ihre Ersatzausrüstung entwickelt, Während die deutschen Damen je eine Tasche pro Position mit Ersatzausrüstung angelegt haben, haben die Schweden einfach ein großes Bettlacken in dem Sie alles zusammen einfach von der einen auf die andere Seite des Beckens befördern. Einfach aber effizient.
  • Ein Zahlenspiel: Sebastian Lange mit der Nr. 7 hat 7min vor Schluss, in einem Strafwurf gegen die 77 das 7:0 geworfen.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

Weitere Berichte von der Nationalmannschaft: http://www.uwr-blog.eu/tag/tagebuch-cali/

Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/

Youtube Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLR0vO0s0Bw_gjKaFUS0lTAA4uSCpQG29o

Kolumbianische Herren verpassen Sensation

Kolumbianische Herren verpassen Sensation

Die deutschen Damen beim Singen der Nationalhymne nach dem 8-0 gegen Dänemark - Foto (c) T. Stanschus

Die deutschen Damen beim Singen der Nationalhymne nach dem 8-0 gegen Dänemark – Foto (c) T. Stanschus

Auch wenn am heutigen Tag sowohl die Damen wie auch die Herren ihre Spiele souverän gewinnen konnten, so war das eigentliche Highlight des Tages das Gruppenspiel des Weltmeisters gegen den Gastgeber. Und nicht durch Spannung sondern ebenso durch eine unglaublich emotionale Atmosphäre und Stimmung bewies diese Begegnung welchen unvorstellbaren Stellenwert Unterwasserrugby in Kolumbien einnimmt. Die Ränge waren bereits vor dem Spiel voll und für Zuschauer blieb daher nur noch in wenigen Bereichen rund um das Wettkampfbecken überhaupt Platz um etwas zu sehen. Einheimische drängelten sich zudem hinter den Wänden und verfolgten das Geschehen durch Schlitze.

Und dann geschah auch noch das unglaubliche. Der Außenseiter Kolumbien, immerhin noch nie auf einer Weltmeisterschaft eine Medaille gewonnen, ging bereits nach 3. Minuten 1:0 in Führung. Wie bereits bei den deutschen Damen, ist nun wohl auch Norwegen Opfer der ungewöhnlichen „Anpiffmethode“ der Schiedsrichter geworden. Kolumbien nutze diese Unsicherheit Norwegens eiskalt mit einem schnell ausgeführten Freiwurf und dem 1:0 Führungstreffer aus. Dabei sind im Becken sogar zwei Unterwasserhupen installiert, dennoch neigen die Schiedsrichter dazu neuerdings mit einer „Pfeife“ das Spiel freizugeben. Aber nicht die Schiedsrichter waren das besondere, sondern die immer wieder gefährlichen Konter der Kolumbianer. Kannte man dieses Konterspiel in der Vergangenheit nur von Norwegen, schien es als sei gerade diese doch so Konterstarke Mannschaft gegen ihre eigene Spielweise anfällig. Glück für die Weltmeister, dass Kolumbien zahlreiche gute Chancen, darunter auch 1 gegen 1 auf den norwegischen Torwart, ohne erfolg blieben.

Spiel Norwegen - Kolumbien vor voller Tribüne 2-1 für den Weltmeister nach 30min - Foto (c) T.Stanschus

Spiel Norwegen – Kolumbien vor voller Tribüne 2-1 für den Weltmeister nach 30min – Foto (c) T.Stanschus

Norwegen hingegen fand nach der frühen Führung und ein paar Wechseln in der Halbzeit deutlich besser ins Spiel. In der 20min erzielte Norwegen quasi in einem Kraftakt den 1:1 Führungstreffer. Gefühlte 10 Spieler waren in dieser Situation um den kolumbianischen Korb. In den weiteren Spielminuten folgte ein Schlagabtausch auf beiden Körben, der jedoch bei Kolumbien in der 27. Spielminute zu einem Strafwurf führte. Der norwegische Starstürmer Iver Björnerem verwandelte diesen bereits nach 5 Sekunden und lies dem kolumbianischen Torwart dabei keine Chance. Die 2:1 Führung spielten die Norweger dann wieder gewohnt souverän über die Zeit. Kolumbien war in dieser Begegnung mit Sicherheit nicht die schlechtere Mannschaft, jedoch mit einer erschreckend schlechten Torchancenausbeute. Wenn dieses Team Tore schießen lernt, wird sie eine gefährliche Herausforderung für jedes Team dieser Welt.

Marion Schlue erlöst die deutschen Damen

Marion Schlue erzielt das 1-0 gegen Dänemark - Foto (c) T.Stanschus

Marion Schlue erzielt das 1-0 gegen Dänemark – Foto (c) T.Stanschus

Bei den Damen lief heute alles rund. Zumindest macht es optisch und auf der Anzeigetafel den Anschein. Von Nervosität war ebenfalls am heutigen Tag nichts zu spüren. Das zeigte sich auch in der von Anfang an dominanten Begegnung gegen die Damen aus Dänemark. Bereits nach zwei Spielminuten machte Marion Schlue (Nr.9) deutlich, dass für Deutschland nichts weniger als ein klarer Sieg die Ansage ist. Bereits eine Minute später erhöhte Laura Dörflinger zum 2:0. Es folgten bis zur Halbzeit weitere Tore durch Regina Pavlovic (5., 8.min) und nochmals Schlue (15min).

Nach der Halbzeit waren die Däninnen etwas besser aufgestellt, jedoch ließen auch in Durchgang zwei Tore durch die deutschen Damen nicht verhindern. Der 5:0 Halbzeitstand wurde durch ein Kontertor von Kapitänin Stefanie Nusser (20min.), einem Strafwurf von Regina Pavlovic (21min.) und dem Abschlusstreffer von Nadine Griebl (25min) auf 8:0 Endstand erhöht. Einzige Schwäche im deutschen Team war ein zwei Minuten Überzahlspiel, dass eine dänische Spielerin nach einer Zwickattacke erhalten hatte, das nicht zu einem Tor verwandelt werden konnte. Aber auch ohne dieses Tor darf man stolz sagen, dass die deutschen Damen mit dem 8:0 wieder klar zu den Titelfavoriten auf dieser Weltmeisterschaft zählen.

Herren dominieren klar gegen unbekanntes Venezuela

Bei den Herren ging es heute gegen Venezuela, eine Mannschaft die erstmals auf einer WM ist, und bereits gegen Südafrika anmerken ließ, dass sie nicht zu unterschätzen ist. Mit dem besseren Torverhältnis im Rücken, wussten die deutschen Herren, dass man bei einem Unentschieden bereits den sicheren Gruppensieg belegen wird. Dass das allerdings nicht der Anspruch eines Vizeweltmeisters ist, machten die deutschen Herren früh deutlich. Es dauerte zwar etwas bis Deutschland sich auf das massive Vorchecking Venezuelas eingestellt hatte, jedoch fiel bereits in Minute vier der erste Treffer durch Valetin Dressely. „Venezuela spielt genauso wie Kolumbien- nur eben ohne Torwart“, beschreibt Christian Förschler den Gegner. Und tatsächlich, Venezuela war immer mit 3 bis 4 Spielern um die deutschen Angreifer verteilt, am Tor aber meist nur mit einem Torwart vertreten. Es folgten neun weitere Treffer (Dingel (5min), Heckrath (8min), Schottmüller J. (8min), Pahl (9min), Heckrath (11min), Dingel (12min), Pahl (13min), Lange (15min). Beim Halbzeitstand von 10:0 wechselte Deutschland einmal komplett durch und ließ auch die Reservisten ins Wasser. Zudem wurde das Tempo rausgenommen und klare Vorgaben für die zweite Hälfte von Seiten der Trainer gemacht. Toren von Pahl (18min), Dressely (22min) und Tadda (23min) folgte ein abschließendes sicheres Ballspiel und zu einem abschließenden Treffer von Andreas Weißenberger zum 14:0 Endstand.

Namhafte lokale Presse berichtet über die WM - Titelseite T.Stanschus

Namhafte lokale Presse berichtet über die WM – Titelseite Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:

  • Zum Thema Aufbau erklärte CMAS Unterwasserruby Präsident im Spaß, „Ich habe das Gefühl, dass die Wettkampfstätte rechtzeitig zum Finale vollständig aufgebaut ist“. Er spricht dabei an, dass jeden Tag etwas Neues die Spieler überrascht.
  • So steht beispielsweise seit heute ein großes Sanitätszelt direkt neben der „Offiziellentribüne“ am Beckenrand. Dass die Sanitäter durchaus ihre Berechtigung haben bewies das Spiel der Venezuela gegen Australien bei den Damen. Nach dem Spiel fiel eine Venezuelanerin  plötzlich in Ohnmacht und wurde von den Sanitätern abtransportiert. Sie hat sich laut Gerüchten zufolge eine Fraktur in der Augenhöhle zugezogen.
  • Heute war ein offizieller Vertreter der CMAS bei uns beim Abendessen. Er war da um die Qualität sowie die Versorgung unserer Mannschaft im Hotel zu prüfen. Offensichtlich wird ein großes Augenmerk auf die Qualitätssicherung gelegt.
  • Jedoch darf man sagen, dass wir in unserem Hotel bestens ausgestattet sind. Alle „Sonderwünsche“ und Anfragen werden uns zeitnah erledigt. Gestern haben wir kollektiv eine Runde Mannschaftsshirts für einen Pfennigbetrag zur Wäsche aufgegeben können.
  • Die lokale Presse berichtet bereits auf Hochtouren über die Weltmeisterschaft. Auf nahezu jeder Tageszeitung am heutigen Tag fand sich ein Unterwasserrugby- Foto bereits auf der Titelseite.
  • Ein junger Mitarbeiter des Hotels war heute zu Gast bei unserem Spiel. Ich habe ihn gefragt ob er sich das anschauen möchte und habe ihm eine Karte besorgt. Er war sehr begeistert und hatte seine Freundin dabei.
  • Am Eingang des Bades werden nicht nur Tickets an Besucher vergeben, der Eintritt ist aktuell frei, jedoch sind die Karten limitiert, sondern auch von Polizisten Taschen- und Metaldetektorenkontrollen durchgeführt.
  • Sebastian Lange hat die Tradition eingeführt vor jedem Spiel eine Melone am Beckenrand zum Essen vorzubereiten. Die Melone für morgen früh 8Uhr Ortszeit steht schon bereit.
  • Der gestern von Mannschaftsführer monierte neonrote Rugbyball wurde nicht ausgetauscht. Er hat tiefe Spuren, die vermutlich von den Böden der Körbe kommen. Die Körbe haben nun eine Matte innen.
  • In Kolumbien ist aktuell Winter, daher kommt es immer mal wieder zu Regenschauern. Heute hat es die Deutschen Damen auf dem Weg zum Wettkampfpool mit einem Regenschauer erwischt. Glücklicherweise sind die Klamotten wenige Minuten nachdem die Sonne rauskommt wieder trocken.
  • Venezuela,… wir sind uns nicht sicher wie man die männliche und weibliche Form bildet.
  • Heute haben uns die Norwegerinnen mit einem beeindruckenden Aufwärmprogramm überrascht. Sie haben einfach laut Musik angemacht und getanzt… bereits nach wenigen Minuten hatten sie reichlich, männliche Fans.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

Weitere Berichte von der Nationalmannschaft: http://www.uwr-blog.eu/tag/tagebuch-cali/

Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/

Youtube Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLR0vO0s0Bw_gjKaFUS0lTAA4uSCpQG29o

 

Regina Pavlovic und Dennis Pahl schießen die ersten Tore für Deutschland

Regina Pavlovic und Dennis Pahl schießen die ersten Tore für Deutschland

Die Damen trafen in Ihrem ersten Spiel der WM auf die Weltmeisterinnen aus Norwegen und unterlagen trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichstreffers von Regina Pavlovic knapp mit 1:2.

Die deutschen Herren hatten mit dem Außenseiter aus Südafrika nur wenig Mühe. Dennis Pahl eröffnete das Torschützenfest in der 2. Spielminute.

Auftakt waren die Damen gefordert. 18Uhr (01:00 Uhr MESZ) Ortszeit wurde das Spiel pünktlich vor einer reich gefüllten Zuschauertribüne angepfiffen. Das Spiel startete erfolgreich- stark zu Gunsten unserer Damen. Direkt zu Beginn hallte dann ein Raunen durch die Reihen, nach einer vergebenen Torchance des deutschen Teams. Das Norwegen eine Konterstarke Mannschaft ist, hatten die Trainer noch vor dem Spiel betont, dennoch gelang es den Norwegerinnen in der 5. Spielminute ein Kontertor auf den leeren Korb der Deutschen. Dass das deutsche Team nervös war, ist leider nicht abzustreiten. Unglücklicherweise waren sich die Damen zu dieser Phase des Spiels ihrer Spieldominanz nicht bewusst, denn es waren die Deutschen die durch druckvolles, enges Spiel am gegnerischen Korb auffielen. Erstaunlichen Wechselfehlern und Lücken am norwegischen Korb fehlte nur eine zweite Angriffswelle im deutschen Spiel um die wunderschön herausgespielte Torsituation auch zur Vollendung zu bringen. In der 11. Spielminute zeigte sich dann auch das erste Resultat des deutschen Spiels. Eine Norwegerin spielte zu aggressiv und bekam zwei Minuten Abkühlung auf der Strafbank. Eine direkt aus dieser Überzahl resultierende Torchance verhinderte die norwegische Torhüterin nur dank einem Griff an die Maske. Auch das wurde mit zwei Minuten bestraft. Trotz einer Auszeit, gelang es der deutschen Mannschaft jedoch nicht, diesen Vorteil zu nutzen. Im Gegenteil, das Spiel wurde zu einem Geklammere an der Wasseroberfläche, und eine Aktion im Geklammere führte zu einer Zwei- Minuten- Strafe im deutschen Team. Zu dieser Zeit war bereits auch wieder die erste Norwegerin im Wasser, weshalb das Spiel mit 5 gegen 5 weitergeführt wurde. In der Halbzeit wechselte Trainer Jörg Örtel einmalaus  und ermutigte die Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt 0:1 zurück lag. „Spielt einfach euer Spiel“, waren seine Worte. Allerdings zeigte sich auch im zweiten Abschnitt, dass doch ein großer Respekt vor der gesamten Weltmeisterschaft herrschte, denn direkt das Anschwimmen wurde von den deutschen „verschlafen“. Der Schiedsrichter der zu Beginn mit einem Pfiff aus der Pfeife auf den anstehenden Spielbeginn hinwies, eröffnete diesen jedoch mit dem Pfiff aus der Pfeife direkt im zweiten Durchgang. Glück, dass aus diesem Missverständnis kein Gegentor entstand. Jedoch zeigte das deutsche Team im zweiten Durchgang ein deutlich souveränes Auftreten. Die Mannschaft wirkte wie ausgewechselt und wachgerüttelt. Das Trainer Jörg Örtel die richtigen Worte zu finden schien, bewies die Minute 18 als Regina Pavlovic den Ball im schwach verteidigten norwegischen Korb versenkte. AUSGLEICH.

Regina Pavlovic erzielte das 1-1 | Foto (c)  T.Stanschus

Regina Pavlovic erzielte das 1-1 | Foto (c) T.Stanschus

Unglücklicherweise blieb es nicht lange dabei. Genau 5 Minuten später wiederholte sich ein ähnliches Bild wie in der Anfangsphase. Eine Norwegerin konterte allein auf das deutsche Tor, wurde zwischenzeitlich behindert, aber konnte sich lösen und nutze eine kurze Aktion am deutschen Tor zum 2:1 Siegtreffer. Die letzten Minuten des Spiels zogen die Norwegerinnen ihr bekanntes, tiefes Eckenspiel durch und sicherten sich somit die Führung über die Zeit. Das Damenspiel der beiden letzten Weltmeister bot ein spannendes Spiel, zeigte aber auch gleichzeitig die Bedeutung vollkommener Konzentration. Bereits kleine Fehler und Abstimmungsprobleme entscheiden in dieser Spielklasse über Sieg oder Niederlage.
Für die deutsche Mannschaft bedeutet diese Niederlage vorerst nichts, außer das unter Umständen ein etwas härterer Weg ins Finale wartet. Dennoch, wenn die Mannschaft auf Ihre Stärken vertraut und ihr Potenzial nicht mehr von der ungewohnt belebten Zuschauerkulisse beeinflussen lässt, zählt dieses Team nach wie vor zu den Topkandidaten dieser Weltmeisterschaft.

Morgen geht es bereits um 10Uhr Ortszeit gegen die Damen aus Dänemark. Die Däninnen haben heute zwar die USA Damen souverän mit 18:0 besiegt, wurde aber bisher auch noch nicht wirklich getestet. Im morgigen Spiel geht es für beide Teams noch um die sicheren Plätze für die Halbfinales.

Die Glücksbringer der Deutschen Damennationalmannschaft - Foto (c) T.Stanschus

Die Glücksbringer der Deutschen Damennationalmannschaft – Foto (c) T.Stanschus

 

Herren

Bei den deutschen Herren, welche ihr Spiel direkt im Anschluss an die Damen hatten, lief es hingegen unkompliziert. Die Herren konnten ihrer Favoritenrolle klar gerecht werden. Da Venezuela zuvor mit 29:0 gewonnen hatte, mussten es sich die Herrentrainer jedoch leider zur Aufgabe machen mindestens mit einem Tor mehr zu gewinnen, um im Falle eines Unentschieden gegen Venezuela sicher Gruppenerster zu werden. Jedoch waren sich die Herren auch bewusst, dass die 10 angereisten Südafrikaner wenig Praxis und daher noch weniger Chancen hatten, daher gab es klare Vorgaben beim Tore schießen. Nach nur 80 Sekunden eröffnete dann Dennis Pahl mit dem 1:0 das 30 Tore Ziel.

Dennis Pahl erzielte das erste Tor für Deutschlands Herren - Foto (c) T.Stanschus

Dennis Pahl erzielte das erste Tor für Deutschlands Herren – Foto (c) T.Stanschus

Es folgten weitere Tore von Pahl (6), Otten (3), Prowald, Schottmüller M., Hoffbauer, Staubach, Dingel und drei Tore von Kapitän Lukas Tadda, davon eines per Strafwurf im Sprint in den leeren Korb. Eine Strafzeit Südafrikas verwandelte Pahl bereits nach 5 Sekunden zum 19:0 Halbzeitstand. In der zweiten Hälfte erhöhten dann noch Förschler (2), Prowald, Staubach (2), Dressely, Otten (3), Schottmüller J. , und Heckrath (3) zum 32:0 Endstand. Die Trainervorgabe sagte zwar klar an, dass bei 30:0 Schluss ist, jedoch gelang es Südafrika kurz vor Ende doch noch tatsächlich an das Deutsche Tor zu kommen, weshalb das Tempo zum Schluss noch einmal erhöht werden musste.

Deutschen Herren in der Halbzeit gegen Südafrika -Foto (c) T.Stanschus

Deutschen Herren in der Halbzeit gegen Südafrika -Foto (c) T.Stanschus

Südafrika hat sich deutlich auf das deutsche Team eingestellt. Über das gesamte Spiel ließen sie immer drei Mann am eigenen Korb. Verwunderlich war es daher zu sehen, dass bei einem Angriff Deutschlands dann aber nur immer zwei Spieler abtauchten. Dennoch zeigten die Südafrikaner in dieser Begegnung rein optisch und durch stetige Präsenz mit zwei Spielern am eigenen Korb eine deutlich bessere Verteidigung als noch im Spiel zuvor gegen Venezuela. Zum Abschluss des Spiels baten die Gegner dann auch noch das deutsche Team um ein gemeinsames Gruppenfoto. Die Stimmung ist also auch trotz des hohen Ergebnisses noch sehr gut und freundschaftlich zwischen den beiden Teams.

Livestream direkt am Becken- Foto (c) T.Stanschus

Livestream direkt am Becken- Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:
Zum Schluss noch ein paar Worte Abseits der deutschen Spiele.

  • wer sich wundert weshalb im Livestream sehr oft die mobile Kamera benutzt wird, der Hinweis. Die vom Livestream aus linke Torkamera wurde leider im Laufe des Tages wassergeflutet und ist defekt. Es wird an einem Ersatz gearbeitet.
  • Deutschen Mannschaften wurden auf ihrem Fußmarsch zum Wettkampfbad (etwa 600m) von einem Polizisten begleitet, der nur für unsere Eskorte bereitgestellt wurde, begleitet.
  • Der gestern noch so gelobte ,neonrote Rugbyball ist vermutlich heute kaputt gegangen. Zumindest munierte Mannschaftsführer Lukas Tadda im Spiel gegen Südafrika, dass der Ball nicht mehr die Griffigkeit hat wie am Tag zuvor. Vermutlich ist er aus einer höheren Lage runtergefallen. Die Schiedsrichter haben den Einwand aufgenommen, aber mit dem Ball weiterspielen lassen. Nach dem heutigen Spieltag soll er nochmals gecheckt werden.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

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Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/

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Alles dreht sich um den Ball und die Gigantische Eröffnungszeremonie

Alles dreht sich um den Ball und die Gigantische Eröffnungszeremonie

Denn nicht nur bei den offiziellen, internationalen Meetings, sondern auch bei der Ball- Selection war der Unterwasserrugby- Ball das große Thema.

Ballselektion Herren, 1.2.3. von vorne nach hinten – Foto (c) T.Stanschus

So wurden beim „Federations Meeting“ einige Regeländerungen besprochen und diskutiert. Die Anwesenden Nationen hatten jeweils ein Stimmrecht. Während das meiste nur Auslegungs- und Klarstellungsanträge waren, sind die bedeutendsten Änderungen mit Sicherheit die des zugelassenen Beckens. Die Änderungen müssen zwar noch zuerst von der CMAS bestätigt werden, jedoch werden aller Voraussicht nach in Zukunft Becken bis 22m Spiellänge erlaubt sein. Sowohl Schweden wie auch Deutschland haben angesprochen, dass es interessante Wettkampfbecken gibt, die für internationale Meisterschaft aktuell aber zu klein sind. Mit dem Beschluss ist nun auch offiziell das Bad in Krefeld ohne Diskussion „WM tauglich“.

Prototyp des neuen UWR Balls - Foto 88c)T.Stanschus

Prototyp des neuen UWR Balls – Foto (c)T.Stanschus

Eine Diskussion entstand jedoch bei der Frage nach neuen Ballfarben und Möglichkeiten diese zu formulieren. Die Schweden haben den Antrag gestellt, die Farben des Balles mehr für die gute Sichtbarkeit, vor allem bei Livestreamübertragungen, zu regeln. Ein Prototyp aus dem Hause Blumentritt wurde dabei vorgestellt. Alle Nationen waren sich zwar einig, dass auch Bälle mit visuellen Farben zugelassen werden sollten, an der endgültigen Formulierung ist der Antrag letztendlich aber gescheitert. Die vorgeschlagene Formulierung hätte den aktuellen Schwarz- Weißen Ball nämlich verboten. Daher wird die Formulierung überarbeitet und wiederholt zur Wahl gestellt. Auf der diesjährigen WM haben sich allerdings alle Herrenteams auf einen Ball mit rot-visueller Farbe geeinigt. Die Wahl fiel auch nicht schwer, da nur drei Bälle insgesamt zur Auswahl standen. Bei den Damen waren es da immerhin schon vier – einer erfüllte jedoch nicht die Kriterien. Die Damen spielen mit einem Schwarz- Weißen Ball. Mannschaftsführer Lukas Tadda, der mit den roten Ball ausgewählt ist, ist froh, dass das Spielen mit den Eierbällen aus den Trainingseinheiten endlich vorbei ist.

Weitere Interessante Punkte des Meetings waren zudem die Ansage, dass die CMAS sowohl die Euro Leauge wie auch den Championscup gerne als offizielle CMAS Turniere aufnehmen möchte. Dies wird  aber nicht vor dem Jahr 2016 passieren. Gespräche laufen.

Darüber hinaus sind nun offizielle Jerseys als Ausrüstungsgegenstände festgehalten. Sie dürfen berührt werden, man darf allerdings nicht daran ziehen. Ein weiterer Interessanter Punkt ist, dass im neuen Regelwerk das benutzen von „nicht wasserlöslichen“ Shampoos oder Vaseline zum Anziehen der Flossen verboten wird. Offensichtlich gab es Fälle bei denen Spielern nach dem Anziehen der Flossen mit dem Restmaterial entweder den Ball oder Ihre Schultern während dem Spiel „präpariert“ haben sollen. Ein weiteres Problem ist das verschmutzen des Wasser und die dadurch beeinträchtigte Sicht.

Besonders interessant war dann noch eine Diskussion darüber wie man mit der steigenden Anzahl an Nationen im Unterwasserrugby umgeht. Bei dieser Entwicklung wird es in ferner Zukunft nicht mehr möglich sein alle Nationen an einer WM teilnehmen zu lassen. Zwar wurde die Idee zwei Divisionen- ähnlich wie es bereits beim Championscup diskutiert wurde, abgelehnt, dennoch entstand daraus die Idee Kontinentale Meisterschaften auch nun in Amerika und Australien zu gründen und darüber hinaus eine „Weltrangliste“ einzuführen. Wie genau diese ermittelt wird ist noch nicht sicher, voraussichtlich werden jedoch die WM Ergebnisse bis zum Beginn der kompletten Aufzeichnung zur Hilfe genommen.  Weitere Informationen diesbezüglich sollen noch folgen.

Nach jetzigem System wird die WM Auslosung aufgrund der Ergebnisse der vorangegangenen WM ermittelt. Finnlands Herren, die in diesem Jahr nicht teilnehmen, werden aus diesem Grund auf der nächsten WM als „Newcomer“ behandelt und werden daher den schwachen Teams gleichgestellt.

Zur deutschen Mannschaft selbst gibt es heute nicht viel Neues zu berichten. Die Damen haben das offizielle Training für Ihre erste Wasserzeit im Wettkampfpool für Schwimmübungen genutzt. Die Herren ihre Wasserzeit nochmals für ein Testspiel gegen Österreich. Laut Aussage der Spieler läuft das Zusammenspiel jetzt jedoch noch besser, daher darf man sagen, beide Teams sind heiß und bereit für die WM. Und auch der Ausrichter scheint bereit zu sein. Im Bad sind nun auch eine Musikanlage mit Mischpult sowie eine kleine Bühne aufgebaut.

Die Eröffnungsfeier

Cali-5

Dieses Thema ist nun doch so groß, dass sie eine eigene Überschrift verdient. Nicht nur ich, sondern auch viele andere Spieler haben derartiges noch nicht erlebt. Lediglich die Spieler und Trainer, die bereits 1995 in Kolumbien dabei waren, erinnern sich an eine derartige Eröffnungsfeier. Neben einen emotional ergreifenden Einmarsch vor einer vollbesetzten Tribüne, gepaart mit lauten Beifall, Sambaklängen, hat das Lichterspiel des Flutlichtes auf dem Becken das ganze auch noch abgerundet. Die Hütte hat sprichwörtlich gebrannt, und dann kam als letztes Team der Gastgeber- und die Menschen flippten völlig aus. Direkt nach der CMAS Fahne kam dann direkt mit „Alemania“, die deutsche Delegation. Vorne vorweg die Fahnenträgerin und Weltmeisterin Monika Rost, die bereits seit 1995 bei der WM in Cali als Spielerin dabei war. Nach dem Einlauf, welcher aus einer Ehrenrunde um das Becken bestand, wurden die CMAS sowie die kolumbianische Nationalhymne gespielt. Im Anschluss folgten ein paar wenige Begrüßungsreden. Das besondere hierbei war vollem, dass CMAS Unterwasserrugby Präsident Rüdiger Hüls sogar eine Begrüßung aus Spanisch vom besten gab. Und wie als Feedback der kolumbianischen Sanitäter weitergeben kann, war es gut verständlich.

Ja aber wieso Sanitäter… auf dem Hinweg zur Eröffnungsfeier ist eine Spielerin des deutschen Teams einem „Loch im Boden“ zum Verhängnis geworden. Man stelle sich, mitten auf dem Gehweg fehle plötzlich ein Gullideckel. Einziger Vorteil dabei, das Loch war nur etwa einen knappen Meter tief. Trotzdem reichte der Absturz aus, um für einen kurzen Schreckmoment zu sorgen. Um völlig sicher zu gehen, wurde die Spielerin direkt von den ansässigen Sanitätern zur Turnierärztin gebracht. Wir dürfen an dieser Stelle schon Entwarnung geben, der Spielerin geht’s wieder gut.

Fahnenträgerin Monika Rost - Foto (c) T.Stanschus

Fahnenträgerin Monika Rost – Foto (c) T.Stanschus

Nach dem offiziellen Teil durfte dann alle Mannschaften auf dem reservierten Teilstück der Tribüne platzt nehmen. An diesem Punkt war dann auch das deutsche Team bereits wieder komplett. Nach ein paar weiteren Worten, folgten mehrere Tanzshows auf einer eigens am Beckenrand aufgebauten Bühne. Die Tänzerinnen wurden dabei sogar mit einem Spotlight optisch hervorgehoben und von rhythmischer Musik aus der eigens für die Eröffnungsfeier installierten Anlage begleitet.

Dem kulturellen Teil folgten dann die offiziellen Mannschaftsfotos. Da das deutsche Team als „Alemania“ als erstes auf die Tribüne durfte, waren wir auch als letztes beim Mannschaftsfoto dran. Dabei nutzen wir auch gleich die Gelegenheit neben den Mannschaftsfotos auch als einziges Team ein offizielles Foto der gesamten Delegation zu schießen.

Die Eröffnungsfeier sowie der Publikumsantrag lassen jetzt schon auf eine Weltmeisterschaft deuten, in ihrer Organisation, Logistik aber beim öffentlichen Interesse weltweit wohl ihr gleiches suchen wird. Noch ein letzter Blick auf den flutlichtbestrahlten Wettkampfpool lässt nun auch beim Letzten die Hoffnung erwecken, dass das Warten auf das erste Spiel bald sein Ende hat.

Wir erinnern da an dieser Stelle noch einmal.
Die deutschen Spiele folgen direkt auf  einander und sind um 1 und 2Uhr deutscher Zeit. Den Spielplan mit den Deutschen zeiten gibt es hier

Uns wurde gesagt, dass wenn wir unsere Spiele aufgezeichnet haben wollen, diese vorher anmelden müssen. Es wäre sicherlich schön, wenn jemand in der Heimat zur Sicherheit ein paar interessante Begegnungen am Livestream aufzeichnen könnte.
Ob und wie Spiele veröffentlicht werden ist uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.
Drück uns die Daumen morgen!!!!

Eröffnungsfeier, hintere Tribüne wurde später von allen Spielern gemeinsam belegt T.Stanschus

Eröffnungsfeier, hintere Tribüne wurde später von allen Spielern gemeinsam belegt – Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:

  • Während für die meisten morgen die Weltmeisterschaft richtig beginnt, ist sie bereits für einen Österreich beendet. Im Sparringsspiel gegen Deutschland ist offensichtlich ein Spieler mit einem eigenen Mann kollidiert und hat sich dabei einen Finger gebrochen.
  • Die Kolumbianische Mannschaft hat sich komplett vom gesamten Geschehen isoliert. Weder bei den Meetings noch sonst waren die Spieler seit unserer Ankunft gesehen. Laut Offiziellen trainieren sie separat um sowohl dem Trubel wie auch der Presse und dem Druck aus dem Weg zu gehen.
  • Die USA hat angedeutet Interesse an der Ausrichtung einer WM zu haben. Es gibt jedoch weder eine offizielle Bewerbung noch offizielle Absichtserklärungen. Die Vertreter vor Ort wollten nur die Gunst des Moments nutzen zu sagen, dass sie bei der Suche nach dem nächsten Ausrichter auch gerne im Gespräch wären.
  • Es gibt ein Agreement des Ausrichters mit einem lokalen Krankenhaus. Mit der Akkreditierung wird man dort umsonst behandelt.
  • Bereits heute sind mehrere Sicherheitskräfte, Polizisten und Sanitäter im und um das Bad verteilt. Sogar eine mobile Sauerstoffflasche wurde positioniert.
  • Die Schiedsrichter haben angewiesen, dass bei Strafstößen die Trainer/ Betreuer außerhalb des Wassers den verteidigten Spieler „absichern“ sollen, nachdem dieser aufgetaucht ist. Damit soll verhindert werden, dass ein Spieler bewusstlos nach dem Strafstoß wieder im Becken versinkt. Es reicht ihnen dabei, wenn man den aufgetauchten Torwart die präventiv die Hand auf die Schulter legt und direkt mit ihm spricht.
  • Bei der Eröffnungsfeier, als alle Teams auf der Tribüne standen, war Deutschland ganz außen positioniert und dafür verantwortlich die LAOLA- Wellen zu starten. Wie es sich als Fussballweltmeister gehört, übernahmen wir diese Aufgabe weltmeisterlich.
  • Die Flaggenträger und Coaches wurden beim Einlauf übrigens namentlich erwähnt.
  • Man spricht übrigens von um die 1000 Zuschauern bei der Eröffnungsfeier.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

Weitere Berichte von der Nationalmannschaft: http://www.uwr-blog.eu/tag/tagebuch-cali/

Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/

Der letzte Feinschliff

Der letzte Feinschliff

War das Motto des heutigen Tages, und zwar auf allen Ebenen.

Für die Spielerinnen und Spieler begann der heutige Tag sehr relaxed. Viele nutzen die Hotelanlage mit versteckten Winkeln zum Skypen in die Heimat, Quatschen oder zum Lesen eines Buches. Auch die ein und andere Ausrüstung wurde nochmal für den Wettkampf präpariert.  Die vermeintliche Ruhe wurde lediglich von einigen Herren im obersten Stock gestört, die dort ein kleines Fifa Fussball Turnier auf der Playstation austrugen.

Besprechung in der Halbzeit gegen Österreich - Foto (c) T.Stanschus

Besprechung in der Halbzeit gegen Österreich – Foto (c) T.Stanschus

Während für die Damen der Tag trainingstechnisch aus einem intensiven Schwimmprogramm mit anschließendem Sonnenbad am Pool bestand, nahmen sich die Herren heute gleich zweimal die Österreicher zur Brust. Das besondere- bei dieser Begegnung treffen nicht nur zwei Brüder- Länder sondern tatsächlich auch zwei Trainer- Brüder aufeinander. Roland Wiesner auf Seite der Herren, Uwe Wiesner, ehemaliger Bundestrainer Deutschland, auf Seite Österreichs.

Das erste Spiel wurde im Panamerika Bad, dem Bad der WM 1995, ausgetragen. In der zweiten Begegnung am Abend durften beide Teams dann endlich das offizielle Wettkampfbecken für ein Sparringsspiel nutzen. Beide Begegnungen dominierten die Deutschen souverän, so dass das einzige wirklich entscheidende Tor des Tages, das von Jens Dingel beim 4:3 in der  119min. im Fifa Stockwerkfinale blieb. Trotzdem war es dennoch für beide Teams eine früchtetragende Trainingseinheit. Nicht nur das Spielen selbst, sondern viel mehr das Bewegen an der offiziellen Wettkampfstätte scheint allen Spielern ziemlich gut zu tun. „Wenns besser läuft, dann läufts auch besser“, beendete Mannschaftsführer Lukas Tadda die Trainingseinheit gegen Österreich. Morgen wollen sich die Teams noch einmal im Becken treffen.

Bemerkenswert  war vor allem das Leben das nun im Bad herrscht. Den kahlen Tribünen haben sich nun zahlreiche Fahnen, überdachte Wechselbänke und eine Videoleinwand, vergleichbar mit einer kleinen Übertragungsfläche beim Public- Viewing während einer Fussball- Weltmeisterschaft, hinzugesellt. Auch zahlreiche Mannschaften tummelten sich in und abseits der Becken herum.

Cali-15-Tag4Aber nicht nur die Deutschen nutzten den heutigen Tag für Trainingsspiele. Dänemark beispielsweise erspielte ein 4:1 gegen eine regionale, kolumbianische Vereinsmannschaft. Das Gegentor fiel durch einen Konter. Schlechter lief es bei den Boys aus der USA. Mit 9 Spielern, davon einige erst vor wenigen Stunden angereist, unterlagen sie deutlich mit 7:3 den Venezuelern. Welche Prognosen man aus diesen Ergebnissen ziehen kann, bleibt jedoch reine Spekulation.

Am heutigen Tag wurden auch die offiziellen Akkreditierungen verteilt und letzte Informationen zu den morgigen, offiziellen Meetings bekannt gegeben. Darüber hinaus erlebten wir live, wie eine Gruppe Menschen mit diversen Schildern ziemlich offensichtlich die morgige Eröffnungszeremonie und den Ablauf übten. Deutschland wird als „ALEMANIA“ ganz vorne laufen.

Wettkampfpool mit Wechselbank und Leinwand - Foto (c) T.Stanschus

Wettkampfpool mit Wechselbank und Leinwand – Foto (c) T.Stanschus

Zum Schluss noch ein paar Anekdoten.
– Die Damen nutzen die heutige Zeit nicht nur zum Sonnenbaden, sondern durften sich auch gleichzeitig an ein paar dänischen Herren erfreuen, die sich mehr oder weniger zufällig vor den Fenstern des Aufenthaltsraumes der Damen von ihren doch so lästigen Shirts entledigten. Die Bilder von dänischen Sixpacks werden derzeit hoch gehandelt 😉

  • Südafrika ist in diesem Jahr nicht mit 9 Spielern, wie auf der WM 2011, sondern mit ganzen 10 Spielern am Start. Mittlerweile gibt es auch für sie die Möglichkeit im Winter in einem richtigen UWR Pool zu trainieren. Einer der 10 Spieler ist dennoch gezwungen mindestens 1000km für eine gemeinsame Trainingseinheit auf sich zu nehmen. Die Südafrikaner sind übrigens eine Mischung aus Speerfischern und Unterwasserhockey Spielern die nun das Unterwasserrugby für sich entdeckt haben. Derzeit informieren sie sich um die Bedingungen und Abläufe die erfüllt sein müssen um eine WM in Südafrika ausrichten zu dürfen.
  • Als wir unser Training in der offiziellen Wettkampfstätte hatten, trainierten insgesamt 3 Mannschaften in zwei Pools. Parallel noch andere Teams im Panamerika Pool 1km entfernt. So war es dann so, dass auch kein Ball mehr für die Herren übrig war. Glücklicherweise halfen die dänischen Damen den Herren mit einem Damenball aus, den sie selbst mitgebracht hatten. So konnten sich die Herren nochmals in einem Torangriffspiel auf die Begegnung mit Österreich einstimmen.
  • Als ich auf der Suche nach einem Ball auf Kanada traf, war ich erstaunt, dass kaum einer der Mannschaft englisch gesprochen hatte. Nach USA ist nun auch Kanada das Team das überwiegend aus ehemaligen kolumbianischen Spielern besteht. Auch bei Kanada ist die Mannschaftssprache Spanisch. Eine Offizielle erzählte mir, dass Ihrer Meinung nach der Großteil der Spieler auf dieser WM kolumbianische Wurzeln haben werden.
  • Österreich ist übrigens einer der Leittragenden des neuen Spielplans. Denn wo zuvor ein Gegner wie Venezuela oder Spanien auf die Österreicher wartete, muss nun entweder gegen Kolumbien/Norwegen oder Dänemark um die Spiele 6-9 gespielt werden.
Akkreditierungskarten für die Sportler, Trainer und Presse

Akkreditierungskarten für die Sportler, Trainer und Presse

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

Weitere Berichte von der Nationalmannschaft: http://www.uwr-blog.eu/tag/tagebuch-cali/

Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/